Was ist eine Kantenfräse?

Kantenfräsen werden auch Oberfräsen genannt und im Gegensatz zu Tischfräsen von oben am Werkstück angesetzt. Sie dienen zur Bearbeitung der Oberfläche von Werkstücken und, wie der Name schon sagt, zur Behandlung der Kanten, die aus Metall oder Kunststoff bestehen können. Sie eignen sich für den mobilen Einsatz und stellen daher einen unverzichtbaren Bestandteil in jedem Werkzeugkasten sowie für den professionellen Einsatz auf Baustellen dar.

Die Kantenfräse besitzt einen Auflageteller, der als Arbeitsunterlage dient. Der Teller kann verstellt werden, um die gewünschte Fasengröße und den gewünschten Radius zu bearbeiten. Auf dem Teller befinden sich Pfeile, die die Fräsrichtung des Kopfes zeigen.

Wie funktioniert eine Kantenfräse?

Das Herzstück einer Kantenfräse stellt der Elektromotor dar, der entweder kabel- oder batteriebetrieben ist und je nach Modell eine unterschiedliche Leistungsaufnahme hat. Der Fräskopf verfügt über eine Leerlaufdrehzahl von 2300 bis 7500 1/min.

Modelle und Einsatzmöglichkeiten

Kantenfräsen eignen sich für die Bearbeitung von verschiedenen Materialien.

Im FEIN-Sortiment finden Sie drei handgeführte Kantenfräsen, ein akkubetriebenes Modell und zwei netzbetriebene Geräte. Ihr Haupteinsatzgebiet liegt im Vorbereiten der Fasen im Schweißprozess. Darüber hinaus können Sie mit den Kantenfräsen feine Radien fräsen. Die Geräte dienen zur Vorbereitung von Kanten für Lackier- und Beschichtungsarbeiten und zum sauberen Abrunden von scharfen Kanten.

Kantenfräsen gehören zu den langlebigen Elektrowerkzeugen von FEIN für den Metallbereich und richten sich an professionelle Anwender aus Industrie und Handwerk. Kantenbearbeitung von Bohrungen, Aussparungen, Radien sowie Innen- und Außenkonturen können mit dem Akku-Gerät realisiert werden. Mit den beiden netzbetriebenen Maschinen lassen sich Fasenlängen von maximal 8 bzw. 15 Millimetern fräsen. Dabei kann die gewünschte Fasenlänge bequem am skalierbaren Führungsteller eingestellt werden. Mit der Akku-Maschine fräsen Sie Radien von 1,2 oder 2,5 Millimetern. 2, 3 oder 4 Millimeter sind es bei den beiden netzbetriebenen Maschinen.

Was ist das Besondere an Kantenfräsen?

Anders als bei Winkelschleifern entstehen beim Kantenfräsen kein Funkenflug, sondern Metallspäne. Auf diese Weise bildet sich kein Metallstaub, was gut für die Gesundheit ist. Weitere Pluspunkte sind die ergonomische Handhabung und der leise Betrieb.

Die 8-fach bzw. 16-fach-verwendbaren Wendeschneidplatten sorgen für eine höhere Standzeit. Vergleichbare Wendeschneidplatten von Mitbewerbern lassen sich lediglich 3- oder 4-fach verwenden.

Die Wendeschneidplatten können auf der einen Seite 4-mal benutzt werden und auf der anderen Seite – durch 180°-Drehung – ebenso 4-mal.

Für die Radien 1,2 mm und 2 mm lassen sich die Wendeschneidplatten sogar mit zwei verschiedenen Führungsrollen 16-fach einsetzen. Der Radius ist auf jeder Seite der Wendeplatte 2-mal vorhanden, insgesamt 16-mal. Mit der kleinen Rolle können Sie die obere Reihe direkt unter der Führungsrolle nutzen. Wenn Sie den Fräser so bestückt haben, verwenden Sie die Radiusplatte 8-mal auf jeder Seite. Anschließend montieren Sie die große Führungsrolle. Diese deckt die obere Reihe ab und somit fräsen Sie mit der unteren Reihe auch wieder 8 Schneiden.

Akku-Kantenfräsen

Die Akku-Kantenfräse AKFH 18-5 wird vor allem in Schlossereien eingesetzt, zum Beispiel für die Bearbeitung von Geländerkanten auf der Baustelle. Hier profitieren Sie von der kabellosen Flexibilität. Ein weiteres Einsatzgebiet sind industrielle Anwendungen auf engstem Raum, da das Modell mit 2,5 kg kleiner und leichter ist. Ein besonderes Merkmal der FEIN-Kantenfräsen stellt der FEIN-PowerDrive-Motor dar.

Kabelgebundene Kantenfräsen

Die beiden kabelgebundenen Modelle werden vor allem in der Werkstatt zur Schweißnahtvorbereitung eingesetzt, sodass diese bereits vor der Montage auf der Baustelle abgeschlossen ist. Die beiden FEIN-Modelle ermöglichen das Fräsen ohne zusätzlichen Druck, sodass Sie Ihre Kräfte schonen. Die praktische Zweihandbedienung dank FEIN-ErgoGrip sorgt für eine noch stabilere Maschinenführung für beste Qualität.

Mit dem leistungsstärksten der drei Modelle, der FEIN KFH 17-15 R, erhalten Sie die patentierte Federtechnologie, die dafür sorgt, dass beim Aufsetzen auf die Werkstückkante und beim Starten der Maschine die großen Radkräfte sanft abgefedert werden, was einen reibungslosen Fräsprozess und zusätzliche Sicherheit für den Anwender bedeutet.

Das Schnellwechselsystem stellt einen weiteren Vorteil der beiden netzbetriebenen Maschinen dar, denn die Fräsköpfe werden in wenigen Sekunden gewechselt.

Entdecken Sie unser Zubehör wie die Führungsrolle und die SX-Wendeschneidplatten für das Akku-Gerät. Für die Netzgeräte erhalten Sie 12 verschiedene KX-Wendeschneidplatten sowie 3 verschiedene Führungsrollen und 2 Fräser mit Winkelgraden von 30, 45, 60 und 37,5 Grad. Die Netzgeräte fräsen Radien von 2, 3 oder 4 mm, während die Akku-Maschinen sich für Radien von 1,2 und 2,5 eignen. Sie verfügen über einen fest verbauten Fräser mit 45°.

Patentierte Boostertechnologie

Darüber hinaus sind die beiden Netzgeräte mit zum Patent angemeldeten Boostertechnik ausgestattet.

Handgeführte Kantenfräsmaschinen verfügen im Unterschied zu Winkelschleifern über einen stark schwankenden Drehmomentbedarf. Beim Auftreffen der Fräserschneiden auf die Werkstückkante ist der Leistungsbedarf sehr hoch, im weiteren Verlauf des Fräsprozesses jedoch unterschiedlich periodisch auf- und absteigend. Diese Tatsache führt zu einer Drehungleichförmigkeit, das bedeutet, dass die Motorbelastung nicht gleichmäßig ist und es zu Schwingungen (=Torsionsschwingungen) und Vibrationen kommt. Dieser Effekt tritt umso stärker auf, je größer die geforderte Fräsleistung ist.

Die Boostertechnologie vermindert diesen Effekt erheblich. Der Booster nimmt beim Beschleunigen kinetische Energie auf und gibt diese bei Verzögerung wieder ab. Dadurch wird die Drehungleichförmigkeit verringert und die Motordrehzahl bleibt konstant. Die Schwingungen und Vibrationen verringern sich. Dies wirkt sich positiv auf die Gleichmäßigkeit des Fräsprozesses aus und der Anwender muss kaum Kraft ausüben, um die Kantenfräse präzise führen zu können. In der Summe bringt die Boostertechnologie so 30 bis 80 Prozent mehr Fräsleistung.

Federtechnologie

Eine weitere Herausforderung des Kantenfräsens mit Handmaschinen liegt im Prozess selbst. Beim Ansetzen der Maschinen an die Werkstückkante läuft der Anwender Gefahr, dass die Maschine zurückschlägt. Dies tritt dann auf, wenn das Führungssystem nicht in der korrekten Funktion eingesetzt wird, etwa, wenn Führungsteller und Führungsrolle noch nicht komplett auf dem Werkstück bzw. an der Werkstückkante anliegen und das System somit nicht stabil funktionieren kann. Besonders bei Fasengrößen über 8 Millimeter kann dieser Effekt verstärkt vorkommen.

Um dies zu vermeiden, kommt hier die patentierte Federtechnologie zum Einsatz: Beim Auftreffen der Fräserschneiden auf die Werkstückkante werden die Rotationskräfte abgefedert in den Fräsprozess eingeleitet, sprich: Die Fräserschneide erhält etwas mehr Zeit, um in das Material einzudringen. Die Gefahr des Zurückschlagens der Maschine ist somit deutlich geringer und die Arbeitssicherheit wird erhöht.

Im weiteren Fräsprozess wird die Energie nicht wie bei anderen Dämpfungssystemen absorbiert, sondern im Federsystem gespeichert. Nach dem Eintritt der Schneiden ins Material wird die Energie über die Federn wieder in den Fräsprozess eingeleitet. Damit unterstützt das Federsystem den Fräsvorgang und hilft, den Span herauszutrennen. Dies wirkt sich auch positiv auf die Gleichmäßigkeit des Fräsprozesses aus, der Verschleiß des gesamten Systems wird minimiert und die Fräsleistung wird darüber hinaus noch erhöht.

Vorteile durch die Booster- und Federtechnologie

Durch die Booster- und Federtechnologie bieten die Maschinen folgende Wettbewerbsvorteile:

  • Anwender unterliegen einer geringeren körperlichen Belastung, weil weniger Vibrationen entstehen.
  • Sie haben ein besseres Handling beim Ansetzen und beim Fräsen durch „weicheres“ Arbeiten.
  • Die Bedienerfreundlichkeit ist deutlich erhöht.
  • Die Standzeiten der Wendeschneidplatten verlängert sich.
  • Der Betrieb der Maschine ist äußerst verschleißarm, wodurch die Maschinen länger betrieben werden können.
  • Die Fräsleistung wird um 30 bis 80 Prozent gesteigert (abhängig vom Material und der Fasengröße).

Die Summe aller Vorteile führt zu mehr Effektivität und Produktivität und somit zu einem deutlichen Gewinn für unsere Kunden.

Die Vorteile der FEIN-Kantenfräsen

Wenn Sie sich für Kantenfräsen von FEIN entscheiden, profitieren Sie von zahlreichen Vorteilen. Radien und Fasen bis zu 15 Millimetern lassen sich an Flachmaterialien, Blechen, Behältern, Innen- und Außenkanten, Konturverläufe und zum Abrunden von Bohrungen herstellen. Dank des effizienten Fräser-Schnellwechselsystems können Sie Ihre Arbeit mit minimalen Unterbrechungen fortsetzen.

In unserem Sortiment erhalten Sie auch viele weitere Geräte zum Trennen, Sägen und Fräsen, wie Rohrfräsen oder Kappsägen.